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Vater bleibt ruhig, während sein kleiner Sohn trotzig mit verschränkten Armen im Wohnzimmer steht

Trotzphase?

✦ Grenzen

So reagierst du ruhig & klar wenn dein Kind bei jeder Kleinigkeit ausflippt

Dein Kind brüllt, weil die Banane in zwei Hälften gebrochen ist? Es wirft sich auf den Boden, weil es die falschen Socken anhat? Willkommen in der Trotzphase. Sie ist anstrengend aber auch wichtig. Und: Du kannst lernen, ruhig zu bleiben, dein Kind zu begleiten und Eskalationen zu entschärfen.

Ruhe zuerst bei dir:

Atme bewusst aus. Dein Nervensystem ist das Modell für deines Kindes.

Sicherer Raum:

Entferne Gefahrenquellen, bleib in der Nähe, sprich wenig aber ruhig: „Ich bin da.“

Wenig reden, viel halten:

Vermeide Erklärungen mitten im Ausbruch. Körperliche Nähe wirkt stärker als Worte.

Hintergrund-Wissen

Was wirklich hinter der Trotzphase steckt

Die sogenannte Trotzphase ist keine Störung sondern ein wichtiger Entwicklungsschritt. Kinder entdecken ihren eigenen Willen. Sie wollen selbst entscheiden, selber machen, selbst bestimmen aber haben noch nicht die Reife, mit Frustration umzugehen. Ihr Gehirn ist emotional „online“, aber rational noch im Aufbau. Wenn sie etwas nicht dürfen, bricht ein innerer Konflikt los: Ich will – ich darf nicht – ich raste aus. Das ist normal.

Diese emotionale Überwältigung ist kein Zeichen von schlechtem Verhalten, sondern unreifer Selbstregulation. Dein Kind testet nicht dich, es testet seine Welt. Deine Aufgabe ist es nicht, alles zu verhindern, sondern Orientierung zu geben. Durch ruhige Präsenz, liebevolle Grenzen und klare Sprache lernt dein Kind, mit Gefühlen umzugehen. Und das braucht: Wiederholung, Geduld und ein starkes Vorbild – Dich.

Mit liebevollen Illustrationen, einfachen Worten und vielen praktischen Impulsen unterstützt dieses Buch Kinder dabei, ihre Wut zu erkennen, auszudrücken und loszulassen – ohne Brüllen, Stampfen oder Tränen.

So viel Freude, so viel Wut

Gefühlsstarke Kinder verstehen und begleiten - Mit Einschätzungstest für Eltern und Kinder

Alltagstipps für langfristige Wirkung

1. Tägliche Routinen geben Halt:

1. Tägliche Routinen geben Halt:

Vorhersehbare Abläufe reduzieren Kontrollverluste.

2. Emotionen benennen:

2. Emotionen benennen:

Hilf deinem Kind, Wut zu erkennen: „Das fühlt sich wie ein Vulkan an, oder?“

3. Keine Angst vor Gefühlen:

3. Keine Angst vor Gefühlen:

Zeig deinem Kind, dass Wut erlaubt ist aber nicht verletzendes Verhalten.

4. Bleib das sichere Gegenüber:

4. Bleib das sichere Gegenüber:

Auch im Sturm. Kein Mitbrüllen, keine Drohungen nur Klarheit.

Pro
5. Anteilnahme statt Abwertung:

5. Anteilnahme statt Abwertung:

Sag nicht: „Jetzt übertreib nicht!“ Sondern: „Das ist gerade viel für dich.“

6. Nachbesprechung etablieren:

6. Nachbesprechung etablieren:

Nach jedem Ausbruch kurz in Verbindung gehen. Das stärkt Vertrauen.

Was anderen Eltern geholfen hat

Wir haben ein Wut-Kissen eingeführt – das hilft meinem Sohn, Druck rauszulassen.“
„Seit ich weniger erkläre und mehr einfach nur da bin, wird es besser.“
„Ich atme tief durch und sag laut: ‚Ich bleibe ruhig‘ das hilft auch mir selbst.“

⚠️ Warnsignale – Wann du Hilfe holen solltest

Manche Kinder reagieren phasenweise nicht auf Ansprache – das ist entwicklungsbedingt normal. Doch es gibt Situationen, in denen du genauer hinschauen solltest:

  • Dein Kind reagiert häufig gar nicht – selbst bei direkter Ansprache und Blickkontakt.
  • Es wirkt oft „wie abwesend“ oder verliert sich extrem in eigenen Aktivitäten.
  • Du hast das Gefühl, dein Kind „schaltet ab“, sobald du mit ihm sprichst.
  • Es kommt regelmäßig zu massiven Konflikten bei einfachen Aufforderungen.
  • Dein Kind zeigt in anderen Lebensbereichen (z. B. Schule, Freundschaften) ebenfalls starke Abwehr oder Rückzug.
  • Du spürst Überforderung, ständige Machtkämpfe oder emotionale Erschöpfung bei dir selbst.

Wenn mehrere dieser Punkte zutreffen, ist es sinnvoll, sich Unterstützung zu holen z. B. bei einer Familienberatungsstelle, einer erfahrenen Pädagogin oder einem Kinderpsychologen. Frühe Begleitung entlastet und wirkt oft präventiv.

Unterstützung für Mama & Papa

Du bist nicht allein. Viele Eltern erleben diesen Frust. Wichtig ist: Du darfst Fehler machen aber du kannst jeden Tag neu ruhig und klar reagieren. Achte auch auf deine eigenen Grenzen, Routinen und Pausen.

Zusammenarbeit mit Lehrer:innen & Erzieher:innen

Wenn dein Kind auch in der Schule oder im Kindergarten nicht gut auf Ansprache reagiert, ist der Austausch mit dem pädagogischen Team wichtig. Lehrer:innen und Erzieher:innen erleben dein Kind in einem anderen sozialen Kontext manchmal hören Kinder dort besser, manchmal schlechter. Eine offene Kommunikation hilft, mögliche Ursachen besser zu verstehen: Fühlt sich dein Kind sicher? Ist es überfordert, abgelenkt oder unverstanden? Gemeinsame Strategien etwa einheitliche Formulierungen oder klare Rituale schaffen Orientierung und entlasten alle Beteiligten. Eltern und Fachkräfte sollten keine Gegenspieler sein, sondern ein Team.

Fazit

Kinder hören oft dann besser, wenn sie sich verstanden fühlen. Und wenn Eltern konsequent handeln statt diskutieren. Du musst nicht perfekt sein aber klar. So entsteht Verbindung, die trägt – auch in herausfordernden Situationen.

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