✦ Grenzen
Wenn du das Gefühl hast, gleich laut zu werden
Dein Kind ignoriert zum 5. Mal deine Aufforderung. Du spürst, wie dein Puls steigt, deine Stimme wird schriller, du willst schreien…
STOPP
Dreh dich um. Atme dreimal tief durch.
Sprich leise – nicht laut
Das wirkt stärker.
Sag:
„Ich bin wütend, aber ich werde nicht schreien.“
Wichtig!
Geh kurz aus der Situation, wenn möglich – bleib aber präsent. Wiederhole: „Ich bin das Vorbild. Ich entscheide, wie laut es wird.
Grenzen setzen ohne Lautwerden
Schreien ist keine Lösung aber oft ein Ausdruck von Überforderung. Wenn Kinder Grenzen testen, ist dein Nervensystem oft schon im Alarmmodus. Du bist nicht „schlecht“ sondern gestresst. Das Ziel ist nicht Perfektion, sondern Bewusstsein.
Kinder hören besser, wenn du innerlich ruhig bist und äußerlich klar bleibst.
Eine glückliche Kindheit für jeden? Perry zeigt uns, wie.
Die erfahrene Psychotherapeutin Philippa Perry nimmt uns in ihrem Ratgeber mit auf eine Reise der Eltern-Kind-Beziehung vom Baby- bis ins Erwachsenenalter. Dabei enthüllt sie auf berührende Weise das Geheimnis einer glücklichen Kindheit und erklärt, wie die Bedürfnisse der gesamten Familie gesehen werden.
So schaffst du es Grenzen zu setzen ohne zu schreien

1. Stimme runter, statt rauf.
Leise, ruhige Anweisungen wirken oft viel stärker weil sie dein Gegenüber zum Zuhören zwingen.

2. Blickkontakt statt Lautstärke.
Geh auf Augenhöhe, berühr dein Kind leicht und sprich klar.

3. Klare Sätze, keine Romane.
„Zieh bitte jetzt deine Schuhe an.“ nicht: „Du weißt doch, dass wir immer um acht los müssen und ich hab’s dir eh schon zehnmal gesagt…“

4. Vorwarnung geben.
„In 5 Minuten ist das Spiel vorbei.“ hilft mehr als: „Jetzt SOFORT aufhören!“

5. Weniger Worte, mehr Handlung.
Wenn’s nicht klappt: „Ich helfe dir jetzt beim Anziehen.“ nicht diskutieren, machen.

6. Entschuldige dich, wenn du laut geworden bist.
Keine Schuldgefühle aber Verantwortung zeigen: „Ich hätte anders reagieren sollen. Ich übe das auch noch.“
Was anderen Eltern geholfen hat
- Weniger „bitte bitte“ mehr klare Führung
- Rituale, um typische Stressmomente zu entschärfen (z. B. Morgen-Checkliste)
- Sich in Akutsituationen selbst beruhigen (Hand auf Brust, leise zählen)
- Audio-Reminder: „Ich bin die Ruhe in Person.“
Warnsignale – Wann du Hilfe holen solltest
- Wenn du täglich schreist und dich dafür schämst
- Wenn dein Kind Angst bekommt oder sich zurückzieht
- Wenn du dich hilflos oder aggressiv fühlst
→ Dann ist es Zeit für Elterncoaching oder eine Erziehungsberatung. Du bist nicht allein.
Unterstützung für Mama & Papa
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Grenzen zu setzen bedeutet nicht hart zu werden sondern klar zu bleiben. Du darfst Fehler machen, laut werden, überfordert sein. Wichtig ist: Du willst es anders machen. Und du tust es.
Fazit
Du kannst Grenzen setzen, ohne laut zu werden. Nicht, weil du perfekt bist – sondern weil du präsent bleibst. Deine Haltung ist stärker als jede Lautstärke.
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