✦ Grenzen
Was kannst du tun wenn dein Kind ständig aufwacht?
Du liegst im Bett und wirst zum dritten Mal geweckt. Dein Kind weint, ruft nach dir oder kommt ins Schlafzimmer. Du bist müde, gereizt und fühlst dich hilflos?
Nimm dein Kind kurz & ruhig in den Arm
kein Licht, keine großen Worte.
Sag nur:
„Ich bin da. Es ist Zeit zu schlafen.“ Kein Spiel, kein Reden, keine Aktion
Bleib ruhig
Je ruhiger du bist, desto schneller kann dein Kind wieder zur Ruhe kommen.
Wichtig
Geh mit, aber bleib bei deinem Ziel: Nacht ist Schlafenszeit.
Warum viele Kinder nachts aufwachen
Das kindliche Gehirn entwickelt sich rasant besonders in den ersten 6 Lebensjahren. Übergänge zwischen Leicht- und Tiefschlaf sind häufig. Gleichzeitig fehlt oft noch die Fähigkeit, sich selbst zu regulieren. Kinder brauchen also elterliche Co-Regulation auch nachts.
So wird Einschlafen langfristig leichter

1. Feste Einschlaf-Rituale schaffen
Wiederholungen wie Vorlesen, Kuscheln oder Einschlafmusik helfen dem Gehirn, in den Ruhemodus zu schalten.

2. Keine Reizüberflutung vor dem Schlafen
Mindestens 30 Minuten vor dem Einschlafen: kein Bildschirm, kein wildes Spiel, keine aufregenden Themen.

3. Klarer Tagesrhythmus
Ein strukturierter Tagesablauf fördert die innere Uhr regelmäßige Mahlzeiten, Spielzeiten und Ruhephasen sind entscheidend.

4. Einschlaf-begleitung bewusst gestalten
Weniger ist mehr: keine stundenlangen Einschlafkämpfe. Lieber kurz und klar: „Ich bleib bei dir, bis du ruhig wirst.“

5. Nähe ohne Gewohnheit
Wenn dein Kind jede Nacht zu dir kommt, biete ein Zwischenschritt an: Matratze neben deinem Bett oder Hand halten.

6. Nachtschreck vs. Albtraum unterscheiden
Beim Nachtschreck ist das Kind nicht ansprechbar! Ruhe bewahren und nicht aufwecken. Beim Albtraum: sanft beruhigen.
Was anderen Eltern geholfen hat
- Ein klares Abendritual – immer gleich, immer sanft
- Realistische Erwartungen – weniger Druck = weniger Stress
- Einfache, liebevolle Rückführung ins eigene Bett
- Bücher & Geschichten rund ums Einschlafen
- Eigene Entlastung (z. B. 1–2 „freie“ Nächte mit Partner:in organisieren)
➤ Lies hier verwandter Artikel: Bindungsorientierte Schlafbegleitung bei Kleinkindern
⚠️ Warnsignale – Wann du Hilfe holen solltest
- Wenn du körperlich oder emotional am Limit bist
- Wenn dein Kind jede Nacht über Wochen schreit, schwitzt oder nicht zu beruhigen ist
- Bei massiver Schlaflosigkeit trotz aller Strategien
→ Kinderärztliche Abklärung, Schlafberatung oder Elterncoaching sind gute Anlaufstellen.
Fazit
Durchschlafen ist keine Leistung sondern ein Entwicklungsprozess. Du kannst ihn liebevoll begleiten, ohne dich selbst zu verlieren. Rituale, Geduld und Klarheit helfen dir und deinem Kind auf diesem Weg.
📚 Buchempfehlung nochmal als Reminder: Das Buch, von dem du dir wünschst, deine Eltern hätten es gelesen: (und deine Kinder werden froh sein, wenn du es gelesen hast) von Philippa Perry (Autor) 2021





