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grenzen setzen

Ich will aber!

Wenn das „Ich will aber!“ die Geduld sprengt

✦ Grenzen

So reagierst du ruhig & klar

„Ich will nicht!“ kaum drei Worte können den Alltag mit Kindern so sehr ins Wanken bringen. Ob beim Zähneputzen, Anziehen oder ins Bett gehen: Grenzen werden täglich getestet. Viele Eltern fühlen sich hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch nach Harmonie und der Notwendigkeit, konsequent zu bleiben.
Doch Grenzen sind kein Machtspiel, sie sind ein Sicherheitsnetz. Sie geben Kindern Halt, Orientierung und ein Gefühl von Geborgenheit. Gleichzeitig fordern sie von uns Erwachsenen Selbstreflexion und Standhaftigkeit.

Ruhig bleiben, auch wenn’s schwerfällt

Kinder spüren jede Unsicherheit. Atme tief durch, sprich ruhig und wiederhole deine Grenze ohne lange Diskussion:
„Wir gehen jetzt. Du kannst deine Jacke selbst anziehen oder ich helfe dir.“

Grenzen mit Wahlmöglichkeiten verknüpfen

So fühlt sich dein Kind beteiligt, ohne dass die eigentliche Grenze aufgeweicht wird: "Möchtest du zuerst die Hose oder das Shirt anziehen?“

Konsequenz zeigen – freundlich, aber bestimmt

Konsequenz heißt nicht Härte, sondern Verlässlichkeit.
„Ich sehe, dass du wütend bist. Wir bleiben trotzdem bei unserer Abmachung.“

und wenn das nicht funktioniert ... Humor entwaffnet Widerstand

„Oh nein, du willst nie wieder Schuhe tragen? Sollen wir dir gleich allen sagen, dass du nur noch barfuß in den Kindergarten kommst?“
Das kann Lachen auslösen und die Situation entschärfen.

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Warum Kinder Grenzen brauchen

  • Sicherheit & Orientierung
    Laut der Bindungsforschung (Bowlby, Ainsworth) geben klare, konsistente Regeln Kindern ein stabiles Fundament.
  • Entwicklung von Selbstkontrolle
    Grenzen helfen, Impulse zu regulieren und Frustrationstoleranz aufzubauen, wichtige Fähigkeiten für Schule, Freundschaften und späteres Leben.
  • Soziale Kompetenz
    Kinder lernen, dass ihr Handeln Konsequenzen hat und wie man in einer Gemeinschaft Rücksicht nimmt.

Warum Erwachsene oft hadern

  • Eigene Kindheitserfahrungen: Wer selbst unter strenger Erziehung gelitten hat, meidet klare Grenzen aus Angst, „zu streng“ zu sein.
  • Schuldgefühle: Viele Eltern verwechseln Konsequenz mit Liebesentzug.
  • Erschöpfung: Wer gestresst ist, gibt schneller nach, um Konflikte zu vermeiden.

Selbstreflexion für Eltern – Warum triggert mich das Verhalten so?

Manchmal hat der Widerstand unseres Kindes weniger mit der Situation zu tun – und mehr mit unserem eigenen Stresspegel, Perfektionismus oder alten Mustern.
Frage dich:

  • Warum fällt mir diese Grenze gerade so schwer?
  • Habe ich Angst vor der Reaktion meines Kindes?
  • Bringt mich die Situation an ein Gefühl aus meiner eigenen Kindheit zurück?

Buch Tipp

Meine Grenze ist dein Halt: Kindern liebevoll Stopp sagen

GRENZEN SETZEN

Alltagstipps, wie du konsequent & liebevoll bleibst

Erklärung: Kinder spüren sofort, wenn du unsicher bist oder etwas nur „androhst“. Konsequenz braucht Klarheit.
Beispiel: Wenn du sagst: „Jetzt ist Schluss mit Tablet“, dann leg es wirklich weg nicht nach der fünften Warnung.

Erklärung: Kinder brauchen Vorwarnungen, um sich auf einen Übergang vorzubereiten.
Beispiel: „Noch 5 Minuten Spielzeit, dann ist Aufräumen dran.“ So kann dein Kind sich innerlich darauf einstellen.

Erklärung: Zu viele Worte verwirren. Gerade kleine Kinder brauchen kurze, klare Sätze.
Beispiel: Statt: „Also du weißt ja, dass es gefährlich ist, wenn …“ lieber: „Stopp. Das ist gefährlich. Ich helfe dir.“

Erklärung: Ein ruhiger, bestimmter Ton wirkt sicherer als Schreien oder Unsicherheit.
Beispiel: Sag mit ruhiger Stimme: „Ich lasse das nicht zu.“ das wirkt stärker als laut werden.

Erklärung: Wenn du ständig nachgibst, lernt dein Kind: Laut sein = Ziel erreicht.
Beispiel: Wenn du angekündigt hast, dass der Ausflug vorbei ist, geh auch wirklich nicht nach zehn Diskussionen.

Erklärung: Grenzen brauchen Bindung. Kinder brauchen dein „Ich sehe dich“, auch im Nein.
Beispiel: „Ich sehe, du bist traurig und trotzdem ist jetzt Fernsehpause. Ich bin bei dir.“

Was anderen Eltern geholfen hat

„Seit ich klare, aber wenige Regeln habe und diese immer einhalte, gibt es weniger Machtkämpfe. Mein Sohn weiß, woran er ist und ich bin entspannter.“ – Nina, 2 Kinder

Wann du genauer hinschauen solltest

Wenn eines oder mehrere dieser Warnsignale auftreten:

  • Dein Kind reagiert extrem aggressiv oder zieht sich stark zurück.
  • Dauerhafte Verweigerung bei grundlegenden Dingen.
  • Du hast das Gefühl, komplett die Kontrolle zu verlieren.

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Fazit – Du bist nicht alleine!

Kinder testen nicht, um dich zu ärgern sondern um zu lernen, wo die Welt für sie sicher ist. Klare, liebevolle Grenzen sind ein Geschenk, das ihnen Halt gibt und gleichzeitig Beziehung schützt.

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