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Pflegefamilie

Pflegekinder – Zwischen zwei Welten

✦ Pflege- & Adoptivkinder

Loyalitätskonflikte mit der Herkunftsfamilie

Dein Kind liebt dich und doch spürst du Momente in denen es innerlich abwesend ist. Vielleicht redet es plötzlich über seine leibliche Mutter, wird traurig oder wütend. Du gibst alles und trotzdem scheint etwas zwischen euch zu stehen.
Viele Pflege- und Adoptivkinder tragen eine unsichtbare Spannung in sich die Loyalität zu zwei Welten. Einer Welt die sie geprägt hat und einer die sie heute hält.

Für Kinder ist das kein rationales Problem sondern ein emotionaler Konflikt. Sie fühlen sich schuldig wenn sie eine Familie lieben während sie die andere vermissen. Oft zeigen sich diese inneren Spannungen in Wutausbrüchen Rückzug oder scheinbar widersprüchlichem Verhalten.

Wenn dein Kind zwischen den Welten schwankt - 3 Akutinterventionen

Gefühle benennen ohne zu werten

Wenn dein Kind von seiner Herkunftsfamilie spricht oder sich abgrenzt sag ruhig „Ich merke dass dich das gerade beschäftigt“ Vermeide Bewertungen wie „Aber hier ist es doch schön“. Gefühle brauchen Raum nicht Korrektur.

Herkunft anerkennen statt verdrängen

Erlaub deinem Kind über seine Wurzeln zu sprechen. Fotos Briefe oder kleine Rituale helfen die Herkunft als Teil der Geschichte anzunehmen. Schweigen verstärkt Scham und Schuld.

Sicherheit bestätigen

Sag klar „Du darfst beide lieben“. Diese einfache Botschaft löst Druck und nimmt dem Kind das Gefühl sich entscheiden zu müssen. Loyalität ist kein Verrat sondern Ausdruck von Verbundenheit.

Paradoxe Intervention – Nicht immer trösten wollen

Wenn dein Kind nach einem Besuch traurig ist und du sofort aufbauen willst nimm dich kurz zurück. Sag stattdessen: „Es darf dir fehlen. Das zeigt dass du liebst.“ Indem du Schmerz zulässt entsteht Nähe nicht durch Verdrängung.

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Warum das funktioniert

Loyalitätskonflikte entstehen wenn Kinder zwei wichtige Bindungen nicht vereinbaren können. Sie spalten Gefühle ab um niemanden zu verletzen. Durch Anerkennung beider Seiten lernt das Kind dass Liebe sich nicht aufteilt sondern erweitert.
Deine Haltung von Akzeptanz stärkt seine innere Integration – die Voraussetzung für emotionale Stabilität.

So wird’s im Alltag leichter

1. Sprich offen über beide Familien

1. Sprich offen über beide Familien

Nutze Worte wie „deine Mama“ und „deine Pflegeeltern“ ohne Wertung. Das normalisiert Zugehörigkeit.

2. Baue kleine Brücken

2. Baue kleine Brücken

Ein gemeinsames Foto oder eine Erinnerungsbox kann helfen Herkunft und Gegenwart zu verbinden.

3. Reagiere ruhig auf Loyalitätsaussagen

3. Reagiere ruhig auf Loyalitätsaussagen

Wenn dein Kind sagt „Ich will zurück zu Mama“ antworte ruhig „Ich verstehe dass du sie vermisst“. Das nimmt Druck aus der Situation.

Wichtig
4. Suche Austausch mit Fachleuten

4. Suche Austausch mit Fachleuten

Pflegeelternberatung oder Supervision helfen Emotionen zu verstehen ohne sie persönlich zu nehmen.

Was anderen Eltern geholfen hat

„Früher dachte ich er lehnt mich ab wenn er nach seiner Mutter fragt. Heute weiß ich er sucht einfach seine ganze Geschichte.“
– Pflege-Mama Sandra

Wann du genauer hinschauen solltest

  • dein Kind zeigt starke Schuldgefühle oder Selbstabwertung
  • es reagiert nach Herkunftskontakt mit Rückzug oder Aggression
  • du spürst dass dich der Konflikt selbst emotional überfordert

Dann kann fachliche Unterstützung durch Bindungs- oder Traumatherapie helfen.

Fazit – Liebe teilt sich nicht

Ein Kind muss sich nicht entscheiden zwischen gestern und heute. Es darf beides lieben.
Deine Akzeptanz schafft den Raum in dem innere Zerrissenheit heilen kann. Wenn du ruhig bleibst während dein Kind zwischen den Welten schwankt lernt es dass es nirgends wählen muss um angenommen zu sein.

Wenn Pflegekinder zwischen zwei Welten stehen

Zusammenfassend

Kernaussagen

→ Loyalitätskonflikte sind ein Ausdruck innerer Zerrissenheit, nicht von Undankbarkeit.
→ Kinder können zwei Familien lieben – ohne sich für eine entscheiden zu müssen.
→ Verständnis und emotionale Sicherheit helfen, den Druck zu lösen.

5 Alltagstipps

• Sprich offen über die Herkunftsfamilie, ohne zu bewerten.
• Gib deinem Kind die Erlaubnis, beide Familien zu mögen.
• Halte wichtige Bezugspersonen präsent (Fotos, Geschichten, Rituale).
• Reagiere ruhig, wenn dein Kind widersprüchlich handelt oder spricht.
• Suche bei starken Spannungen fachliche Unterstützung oder Supervision.

3 Do’s für Fachkräfte

✓ Zeig deinem Kind, dass du seine Gefühle ernst nimmst.
✓ Bleib loyal gegenüber deinem Kind nicht gegen die Herkunftsfamilie.
✓ Unterstütze den inneren Frieden statt Partei zu ergreifen.

2 Warnsignale

⚠️ Dein Kind vermeidet Gespräche über die Herkunftsfamilie oder reagiert stark emotional.
⚠️ Es zeigt Schuldgefühle oder Angst, Zuneigung zu dir zu zeigen.

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